Objekte in der Milchstrasse

M42 = OrionA = Orionnebel

Dieser Emissionsnebel ist eine HII-Region und besteht aus Gas, das von den darin eingebetteten heißen Sternen ionisiert und zum Leuchten angeregt wird. Das ganze Gebilde liegt am Rande einer großen Wolke aus molekularem Gas, aus dem die Sterne entstanden sind. Ein Driftscan auf 1.3 GHz vom 31.Dez. 2009 zeigt, dass das Signal etwa 0.3 dB über dem Hintergrund erreicht.
Die fehlende Flusskalibration läßt sich ersetzen durch die Annahme einer Systemtemperatur von 50 K und einer Zenittemperatur von 5 K. Die Antennentemperatur des Himmelshintergrunds bei der Elevation von 30º: Tsky = 5 K /sin(30º) = 10 K.
Mit Y = 100.3 dB/10 = 1.071 und TCMB = 2.7 K ergibt sich die Antennentemperatur:
Tant(M42) = (Y-1) * (Tsys + TCMB + Tsky) = 4.5 K
Da die Antenne die Empfindlichkeit von etwa 15 mK/Jy hat, beträgt der Radiofluss 300 Jy, etwas kleiner als der Literaturwert 400 Jy (Shaver & Mills, 1969).

M1 = Tau A = Krebsnebel

Dieser Emissionsnebel ist der Überrest einer Supernovaexplosion, mit der im Jahre 1054 ein massiver Stern sein Leben beendete. Das vom Stern mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßene Gas trifft auf das umgebende interstellare Gas, ionisiert es und regt es zum Leuchten an. Der Kern des Sterns fällt dabei in sich zusammen, und wird zu einem schnell rotierenden Neutronenstern, der Strahlung vom Radio- bis Röntgenbereich in Form von Pulsen ausstrahlt, etwa so wie ein Leuchtturm sein Licht in die Umgebung sendet. Ein Driftscan auf 1.3 GHz vom 31.Dez. 2009 zeigt ein Signal von etwa 0.75 dB über dem Hintergrund. Zwei kurzzeitiges Störsignale gegen UT 1749 sind terrestrischen Ursprungs.
Mit der Annahme der Systemtemperatur von 50 K und der Zenittemperatur von 5 K ergibt sich die Antennentemperatur des Himmelshintergrunds bei der Elevation von 26º Tsky = 11.4 K. Mit Y = 100.75 dB/10 = 1.189 und TCMB = 2.7 K ist die Antennentemperatur: Tant(M1) = 12.1 K und der Radiofluss 805 Jy, in guter Übereinstimmung mit dem Literaturwert 930 Jy (Kellermann et al. 1969).

Pulsare

Im Zentrum des Krebsnebels sitzt ein Pulsar: der schnell rotierende Neutronenstern ist ein weiteres Überbleibsel der Supernovaexplosion. Er ist der Überrest des Kern des Vorgängersterns. Er sendet einen schmalen Strahl von elektromagnetischer Strahlung in seine Umgebung, wie ein Leuchturm sein Lichtbündel. 30 mal in der Sekunde trifft der Strahl die Erde, und ein Radiopuls wird beobachtet ...

Der Plot zeigt den Puls eines anderen Pulsars - B0329+54, den hellsten am Nordhimmel, mit einer Periode von 0.7145 s. Mehr über Unsere Pulsar-Beobachtungen

Cas A

Diese starke Radioquelle ist ebenfalls ein Überrest einer Supernova, wohl aus dem Jahr 1667. Im Optischen sind nur feine Filamente zu beobachten. Die Radiostrahlung entstammt dem heißen Gas, dessen Elektronen im Magnetfeld auf ihren spiralförmigen Bahnen um die Feldlinien (nicht-thermische) Synchrotonstrahlung abgeben. Der Driftscan auf 1.3 GHz vom 31.Dez. 2009 zeigt ein Signal von etwa 1.7 dB über dem Hintergrund
Nehmen wir eine Systemtemperatur von 50 K an, und die Zenittemperatur von 5 K. Die Antennentemperatur des Himmelshintergrunds bei der Elevation von 83º ist Tsky = 5 K. Aus Y = 101.7 dB/10 = 1.48 ergibt sich die Antennentemperatur Tant(Cas A) = 27.6 K und ein Radiofluss von 1840 Jy, etwas kleiner als der Literaturwert von 2580 Jy (Vinogradova et al. 1971).

Die Breite der Profile

Die gemessenen Profile ähneln einander sehr. Der Driftscan einer Punktquelle bildet das Antennendiagramm der Hauptkeule ab, die gut durch eine Gauß-Funktion wiedergegeben wird. Die Halbwertsbreiten (FWHM) der Profile sind:
Objekt Deklination FWHM FWHM (korr.) Durchmesser [º]
Orion A -5 1.78 1.78 1.2
Krebsnebel 22 1.89 1.75 0.1
Cas A 58 3.33 1.76 0.1
Die Halbwertsbreite, die durch die Zeitdauer des Durchgangs des Objekt durch die Antennenkeule gemessen wird, muß noch für die Deklination des Objekts korrigiert werden um die wahre Winkelbreite zu erhalten FWHM * cos(Dek). Die Breite der Antennenkeule (HPBW) ist von Sonnenmessungen als 1.8..1.9º bekannt. Die Tabelle zeigt:
Als größtes Objekt könnte der Orionnebel vom 1 GHz Spiegel gerademal aufgelöst werden. Die Profile der beiden etwa gleich kleinen Krebsnebel und Cas A sind genauso breit wie die Antennenkeule.