Extragalaktische Objekte

Vir A = M87

Diese elliptische Galaxie bildet das Zentrum des Galaxienhaufens in Virgo, und besitzt Röntgenemission durch ihr Schwarzes Loch im Zentrum, das auch für den Ausstoß eines Radiojets verantwortlich ist. Ein Driftscan auf 1.3 GHz vom 31.Dez. 2009 zeigt, dass das Signal etwa 0.24 dB über dem Hintergrund erreicht. Ein starkes kurzzeitiges Störsignal trat um UT 0749 auf. Der Hintergrund vor und nach dem Durchgang von M87 ist leicht verschieden.
Eine Flusskalibration ist nicht vorhanden, aber man kann davon ausgehen, daß die Systemtemperatur etwa 50 K war. Mit einer angenommenen Zenittemperatur von 5 K betrug die Antennentemperatur des Himmelshintergrunds bei der Elevation von 39º: Tsky = 5 K /sin(39º) = 7.9 K.
Mit Y = 100.24 dB/10 = 1.057 und TCMB = 2.7 K ergibt sich die Antennentemperatur von M87:
Tant(M87) = (Y-1) * (Tsys + TCMB + Tsky) = 3.45 K
Da die Antenne die Empfindlichkeit von etwa 15 mK/Jy hat, beträgt der Radiofluss 230 Jy, in sehr guter Übereinstimmung mit dem Literaturwert (Kellermann et al. 1969).

Cyg A = 3C405

Diese Radiogalaxie besitzt einen Aktiven Kern mit einem Schwarzen Loch. Aus dem Kern stammen zwei schmale Jets von Gas, das weit außerhalb der Galaxie auf intergalaktisches Gas trifft und Radioemission erzeugt. Der Driftscan auf 1.3 GHz vom 31.Dez. 2009 zeigt ein Signal etwa 1.4 dB über dem Hintergrund.
Geht man wieder von einer Systemtemperatur von 50 K und einer Zenittemperatur von 5 K aus, so betrug die Antennentemperatur des Himmelshintergrunds bei der Elevation von 66º: Tsky = 5.5 K.
Y = 101.4 dB/10 = 1.38 ergibt eine Antennentemperatur: Tant(CygA) = 22 K
und den Radiofluss von 1470 Jy, etwas weniger als Literaturwert von 1690 Jy (Vinogradova et al. 1971).
Die Radiokarte im Kontinuum bei 408 MHz (Haslam et al. 1982) zeigt CygA als helle Quelle. Auf derselben Deklination 41º liegen die anderen Kontinuumsquellen in der galaktischen Ebene, die beim Driftscan anschließend in das Gesichtsfeld kommen.

Quasar 3C273

Ein Quasar ist ein Aktiver Kern einer entfernten Galaxie, von der nur noch der helle Kern sichtbar ist. Das Spektrum ist ein nicht-thermisches Kontinuum. Der Driftscan auf 1.3 GHz vom 2.Sept. 2014 zeigt ein Signal von 0.05dB über dem Hintergrund.
Die Flußkalibration ergibt eine Systemtemperatur von 48 K und eine Zenittemperatur von 5 K. Mit der Antennentemperatur des Himmelshintergrunds bei der Elevation von 31º Tsky = 9.7 K und Y = 100.05 dB/10 = 1.012 ergibt sich eine Antennentemperatur Tant(3C273) = 0.72 K
und ein Radiofluss von 48 Jy, in sehr guter Übereinstimmung mit dem Literaturwert von 45 Jy (Kellermann et al. 1969).

Die Breite der Profile

Die gemessenen Profile ähneln einander sehr. Der Driftscan einer Punktquelle bildet das Antennendiagramm der Hauptkeule ab, die durch eine Gauß-Funktion gut wiedergegeben wird. Die Halbwertsbreiten (FWHM) der Profile sind:
Objekt Deklination FWHM FWHM (korr.)
Vir A 13 1.92 1.87
Cyg A 41 2.42 1.83
3C273 2 1.33 1.33
Die Halbwertsbreite, die durch die Zeitdauer des Durchgangs des Objekt durch die Antennenkeule gemessen wird, wird noch für die Deklination des Objekts korrigiert um die wahre Winkelbreite zu erhalten FWHM * cos(Dek). Die Breite der Antennenkeule (HPBW) ist von Sonnenmessungen als 1.8..1.9º bekannt.

Beim Quasar 3C273 wird das schmalste Profil gemessen. Dass es schmaler als die HPBW zu sein scheint, deutet darauf hin, daß die Anpassung der Gauß-Funktion bei der sehr schwachen Quelle etwas problematisch ist. Bei M87 und Cyg A stimmt das Profil mit der Antennenkeule überein, weil beide Objekte für die 1 GHz Antenne Punktquellen darstellen.